Sie sind als Erzieher auf der Suche nach Möglichkeiten, wie Sie sich persönlich weiterentwickeln können, beruflich weiterbilden und damit Ihr Gehalt verbessern können? Dann bieten wir Ihnen in diesem Artikel die passenden Informationen zu Weiterbildungen für Erzieher, mögliche Spezialisierungen und Berufswege sowie Perspektiven.

Übersicht:

  • Berufsbild Erzieher
  • Arbeitsbedingungen
  • Gehalt für Erzieher
  • Mögliche Spezialisierungen
  • Perspektiven
  • Weiterbildung an Hochschulen
  • Weiterbildung per Fernstudium
  • Gehälter nach der Weiterbildung

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Berufsbild Erzieher

Erziehern kommt eine bedeutende Aufgabe in der Gesellschaft zu, denn sie sorgen für die frühkindliche Betreuung, Bildung und Förderung des Nachwuchses.

Im spielerischen Umfeld gilt es die Kinder in ihrer Persönlichkeit, ihren Fähigkeiten, ihrer Motorik und ihrem Körperbewusstsein zu fördern. Gleichzeitig sollen gesellschaftliche Werte und Normen in den Alltag der Kleinsten einfließen.

Malen, Basteln und Spielen sind lediglich Methoden der vorschulischen Erziehung, wenngleich diese häufig als banale Tätigkeiten der Erzieher abgetan werden.

Im familiären Rahmen übernehmen die Erzieher ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie helfen sowohl dem Kind als auch den Eltern beim Prozess der Abnabelung, die wichtig für die spätere Entwicklung des Nachwuchses ist. Hierbei ist vor allem Einfühlungsvermögen eine Schlüsselkompetenz für Erzieher.

Arbeitsbedingungen im Alltag

Die Erziehung von Kindern in Kindergärten, Kindertagesstätten und Horten ist schon lange ein Thema in Gesellschaft und Politik, denn oftmals bleibt die Qualität auf der Strecke. Das liegt insbesondere an den rund 120.000 fehlenden Vollzeitstellen, die es laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung gibt.

Dies führt dazu, dass ein Erzieher in einer Krippe rund 3,8 Kinder (in Ostdeutschland sogar 6 Kinder) betreuen müssen. Im Idealfall kommen drei Kinder auf einen Erzieher. In den höheren Altersgruppen (3 bis 6 Jahre) liegt die Zahl sogar bei 9,1 bis 12,7, wenngleich 7,5 Kinder den Bestfall bilden.

Gehalt für Erzieher

Das Gehalt von Erziehern wird aktuell – aufgrund der Streiks in Kindertagesstätten – stark diskutiert. Bekommen sie zu wenig für ihre bedeutende Aufgabe, die Gesellschaft von Morgen zu erziehen?

Oder ist das Gehalt angemessen? Laut der Gewerkschaft Verdi liegt das Einstiegsgehalt von Erziehern zwischen 1.800 Euro und 3.100 Euro. Die große Spanne lässt sich teilweise dadurch erklären, dass viele Erzieher in Teilzeit arbeiten.

Im Durchschnitt liegt der Bruttolohn bei 2.500 Euro. Nach Tarifvereinbarung erhalten Erzieher im öffentlichen Dienst – nach der Gehaltsgruppe S6 (Standard bei Erziehern) – 2.590 Euro als Berufsanfänger. Je nach Berufserfahrung und Position kann man bis zu 3.900 Euro verdienen.

Mögliche Spezialisierungen

Weiterbildungen sind eine gute Möglichkeit nicht nur das Gehalt zu verbessern, sondern auch seine persönliche Entwicklung voranzubringen, schließlich lernt man ein Leben lang.

Erzieher eröffnen sich dadurch nicht nur Türen, um in anderen Bildungsbereichen tätig zu werden, sondern auch den gestiegenen Anforderungen in ihrem gelernten Beruf gerecht zu werden. Grundsätzlich kann man also zwischen einer Weiterbildung unterscheiden, die den beruflichen Stand „aktualisiert“ und einer, die den beruflichen Aufstieg ermöglicht.

Sogenannte Anpassungsweiterbildungen

  • Kreative Elementarerziehung
  • Bewegungserziehung mit Kindern
  • Sprachentwicklung
  • Integrative Elementarerziehung
  • Elternberatung, Erziehungsberatung
  • Sport
  • Ernährung
  • Psychologie
  • Erlebnispädagogik
  • Internetsicherheit
  • Konfliktmanagement
  • Montessori-Diplom

Spezialisierte Weiterbildungen für beruflichen Aufstieg

  • Fachwirt für Erziehungswesen
  • staatlich geprüfter Fachwirt für Organisation und Führung (Schwerpunkt Sozialpädagogik)
  • Betriebswirt für Sozialwesen
  • Qualitätsbeauftragter Gesundheits- und Sozialwesen
  • Staatlich anerkannter Heilpädagoge
  • Tierpsychologie
  • Theaterpädagogik
  • Motopädie
  • Ergotherapie

Gut zu wissen: Mit einem Abschluss als staatlich anerkannter Erzieher besteht zum Beispiel die Möglichkeit ein Studium im Bereich Psychotherapie aufzunehmen und eine entsprechende Weiterbildung zu absolvieren, um später als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut tätig zu sein. Ganz ohne Abitur!

Wie sehen die Perspektiven für Erzieher aus?

Grundsätzlich sind die Aussichten für Erzieher oder angehende Erzieher in Deutschland sehr gut, denn – wie bereits erwähnt – fehlen bis zu 120.000 Vollzeitstellen im Bereich der Frühpädagogik. Je nach politischer Entwicklung – Stichwort: Rechtsanspruch auf Kita-Platz – kann sich die Zahl künftig noch ändern, voraussichtlich erhöhen.

Entscheidend ist aber, dass Erzieher gefragt sind. Angesichts der möglichen Weiterbildung im akademischen Bereich haben Erzieher nicht nur die Möglichkeit in ihrem regulären Umfeld – Kindertagesstätte, Kindergarten, Hort – tätig zu sein, sondern beispielsweise auch in Einrichtungen für Behinderte und Pflegebedürftige, in Krankenhäusern, Hospizen oder Stationen.

Außerdem sind Jobs in Beratungsstellen, in der Psychotherapie, Ergotherapie oder in ähnlichen Einrichtungen zur Entwicklung und Förderung von Kindern möglich.

Gut zu wissen: Eine Weiterbildung beschränkt sich nicht nur auf einige Seminare am Wochenende, sondern ist in der Regel eine längerfristige Schulung, die einige Monate oder Jahre dauern kann.

Bei kürzeren Veranstaltungen handelt es sich meistens um Fortbildungen, an denen Erzieher nach dem Bildungsurlaubsgesetz (BFQG) für mindestens fünf Tagen im Kalenderjahr teilnehmen dürfen. Eine Weiterbildung erfolgt meist in Teilzeit oder dann, wenn ein Berufswechsel stattfinden soll.

Weiterbildung an Hochschule / Fachhochschule

Die Weiterbildung an einer Hochschule oder Fachhochschule umfasst eine zusätzliche Qualifizierung akademischer Natur, wenn man sich also einen Abschluss in Psychotherapie oder Erziehungswesen erarbeiten möchte.

Das ermöglicht dem Erzieher künftig leitende Funktionen zu übernehmen. Ein Studium ist in aller Regel auch in Teilzeit möglich, allerdings ist man aufgrund der räumlichen Entfernung zwischen Hochschule und Arbeits- bzw. Wohnort an die gegebenen Studienangebote gebunden.

Gleichzeitig ist man zeitlich recht festgelegt, denn Vorlesungen finden nach einem festen Plan statt und richten sich nicht nach den Studenten.

Eine Weiterbildung an einer Hochschule empfiehlt sich beispielsweise dann, wenn man aus dem Beruf des Erziehers in einen anderen Job wechseln möchte und folglich die bisherige Arbeitsstelle aufgibt.

Weiterbildung per Fernstudium

Das Fernstudium bietet da schon deutlich mehr Flexibilität. Zum einen ist man nicht auf ein Studienangebot beschränkt, zum anderen kann man sich die Zeiten für Lernphasen häufig selbst einteilen.

Auch hier besteht die Möglichkeit zum Teilzeitstudium, was die Weiterbildung per Fernstudium vor allem für Erzieher attraktiv macht, die keinen Vollzeitjob angenommen haben.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Institute, die Weiterbildungen für Erzieher an Wochenenden und in Blockunterricht anbieten. In der Regel sind die Blockeinheiten auf fünf Tage beschränkt, sodass problemlos der Bildungsurlaub genommen werden kann. Die restlichen Veranstaltungen werden auf Wochenenden verteilt.

Weiterbildungsangebote: Fündig werden Sie unter anderem auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit, bei der Weiterbildungsinitiative und auf dem Bildungsserver.

Gehälter nach der Weiterbildung

Grundsätzlich sorgen Weiterbildungen, auch Fortbildungen und andere Qualifikationen, dafür, dass die Gehälter steigen – so auch bei Erziehern. Angenommen Sie möchten nach Ihrer Weiterbildung an einer Hochschule als Fachkraft an einer Sonderschule tätig werden, werden Sie (bei Verbeamtung) in die Besoldungsgruppe A13 eingeteilt, was einem Jahresbruttogehalt von rund 45.000 Euro entspricht.

Auch als Heilpädagoge kann man gut verdienen, teilweise bis zu 45.000 Euro und mehr. Als Betriebswirt, beispielsweise bei Kommunen oder Ländern, kann man nicht nur gute Jobs finden, sondern auch ein gutes Gehalt kassieren.

Das Einstiegsgehalt liegt bei rund 3.600 Euro. Vorangegangene Ausbildungen, Berufserfahrungen und Qualifikationen nicht eingerechnet.

Bildquelle: © contrastwerkstatt – Fotolia.com

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