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Die Berufsausbildung hat einen großen Einfluss auf das weitere Leben. Daher ist die Berufswahl besonders sorgfältig zu treffen. Spezielle Talente und persönliche Interessen setzen erste Schwerpunkte in der Entscheidung. Wertvolle Entscheidungshilfen gibt dazu das Wissen um verschiedene Ausbildungsformen. In diesem Artikel lernen Sie alle Ausbildungsformen im Überblick kennen.

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Überblick

  • Betriebliche Regelausbildung / Duale Ausbildung
  • Doppelt qualifizierende Erstausbildung
  • Teilzeit-Berufsausbildung
  • Einjährige Ausbildung
  • Schulische Berufsausbildung
  • Assistierte Ausbildung
  • Ausbildungsformen für Menschen mit Behinderung
  • Fachpraktiker-Ausbildung
  • Außerbetriebliche Ausbildung
  • Fazit

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Betriebliche Regelausbildung / Duale Ausbildung

Unter der betrieblichen Regelausbildung ist das zu verstehen, was allgemein mit einer herkömmlichen Berufsausbildung verbunden wird.
In diesen Ausbildungsformen findet die Berufsausbildung hauptsächlich in einem Betrieb statt, wobei der Auszubildende an meist einem Tag in der Woche ergänzenden Unterricht in der Berufsfachschule erhält.

Aus diesem Grund wird die betriebliche Regelausbildung oft auch als duale Ausbildung bezeichnet.

Insgesamt dauert die betriebliche Regelausbildung 3 Jahre. Je nach schulischer Vorbildung kann sich die Ausbildungszeit um circa 6 Monate verkürzen.
Am Ausbildungsende findet eine Abschlussprüfung vor der zuständigen Kammer ab, zum Beispiel der Industrie- und Handelskammer bei kaufmännischen Berufen.

Interessenten für diese Ausbildungsformen setzen sich am besten direkt mit ausbildenden Betrieben in Verbindung, wo sie alles rund um die Ausbildung erfahren und sich gleich bewerben können.

Doppelt qualifizierende Erstausbildung

Ähnlich wie in der dualen Ausbildung besteht auch die doppelt qualifizierende Erstausbildung aus praktischen und theoretischen Ausbildungsphasen. Neben dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsfachschule besuchen die Auszubildenden hierbei außerdem eine Schule der Industrie- und Handelskammer, auf der sie ihre Zusatzqualifikation erwerben.

Die Ausbildung endet mit einem Doppelabschluss im Ausbildungsberuf sowie in der Zusatzqualifikation.

Die doppelt qualifizierende Erstausbildung richtet sich an Auszubildende mit Abitur oder Fachabitur.

Teilzeit-Berufsausbildung

Eine Teilzeit-Berufsausbildung lässt sich in jedem anerkannten Ausbildungsberuf durchlaufen, also auch den in der betrieblichen Regelausbildung anzutreffenden Berufen.

Für die Teilzeit-Berufsausbildung existieren zwei Varianten:

  • Mit Verlängerungsmöglichkeit bis zu einem Jahr: 20 Stunden-Woche, Besuch der Berufsschule inbegriffen.
  • Ohne Verlängerungsmöglichkeit: mindestens 25 Stunden-Wochen inklusive Berufsschulbesuch.

Die Teilzeit-Berufsausbildung steht allen offen, denen für eine Vollzeit-Berufsausbildung die erforderliche Zeit fehlt. In der Praxis sind dies vor allem Menschen mit einer Behinderung sowie Personen, die aufgrund ihrer familiären Situation – Kindererziehung oder Pflegschaft – zeitlich stark gebunden sind, aber dennoch eine Berufsausbildung wahrnehmen möchten.

Erfahrungsgemäß bieten zahlreiche ausbildende Unternehmen diese Ausbildungsform an. Die Bundesagentur für Arbeit ist hier ebenfalls ein guter Ansprechpartner, um Auszubildende und Arbeitgeber zusammenzubringen.

Einjährige Ausbildung

Ganz Eilige können in bestimmten Berufsbereichen bereits innerhalb von einem Jahr einen Berufsabschluss erwerben. Dabei handelt es sich überwiegend um Berufe der Bereiche Kosmetik, Pflege oder Militär.

In der kurzen Zeit können natürlich nur berufliche Basiskenntnisse erlangt werden auf dem Niveau einer Hilfskraft. Es ist aber möglich, diese Ausbildung später weiter zu vertiefen oder sich zu spezialisieren.

Schulische Berufsausbildung

Für einige Berufe läuft die Ausbildung statt in einem Betrieb an einer darauf spezialisierten Schule beziehungsweise einem Berufskolleg oder einer Fachakademie ab.

Dies ist vor allem in Berufen aus folgenden Branchen der Fall:

  • Gesundheitswesen
  • Technik
  • Naturwissenschaften
  • fremdsprachliche Berufe
  • künstlerische oder gestalterische Berufe

Die meisten der schulischen Berufsausbildungen dauern zwischen ein bis drei Jahren. Parallel zum Schulunterricht nehmen die Schüler an mehreren Praktika in verschiedenen Unternehmen teil.

Während einer schulischen Berufsausbildung gibt es keine Ausbildungsvergütung. Es ist sogar eine Unterrichtsgebühr zu leisten von mehreren hundert Euro monatlich. Schulische Berufsausbildungen sind dafür grundsätzlich BAföG-fähig.

Assistierte Ausbildung

Für junge Menschen ohne Schulabschluss, mit einem Schulabschluss mit schlechten Noten, mit Sprachproblemen, sozialen oder familiären Benachteiligungen sowie vergleichbaren Einstellungshindernissen bei herkömmlich ausbildenden Betrieben gibt es die assistierte Ausbildung. Wie in einer dualen Ausbildung besteht diese aus Zeiten in der Berufsschule und dem Ausbildungsbetrieb.

Das Besondere an der assistierten Ausbildung ist, dass die Auszubildenden vorher eine maximal sechsmonatige ausbildungsvorbereitende Phase durchlaufen, um so die für sie individuell richtige Ausbildung herauszufinden.

Danach erfahren die Ausbildungsplatzsuchenden Unterstützung in ihrem Bewerbungsprozess. Auch während ihrer Ausbildung erhalten sie ergänzend Hilfe, denn der Ausbildungsbetrieb arbeitet dabei eng mit der Bundesagentur für Arbeit zusammen. In dieser Ausbildungsform wird eine positive Einstellung der Auszubildenden zum Ausbildungsgang und zur Annahme von Hilfsangeboten erwartet. Nach erfolgreicher Ausbildung sollen die Ex-Azubis regulär im Arbeitsmarkt Fuß fassen.

Ausbildungsformen für Menschen mit Behinderung

Fachpraktiker-Ausbildung

Bei der Fachpraktiker-Ausbildung handelt es sich um eine spezielle Ausbildungsform für Menschen mit einer Behinderung, die keine reguläre Berufsausbildung absolvieren können. Hier haben Interessenten nicht die freie Auswahl unter allen Berufen, sondern es sind hierfür nur bestimmte Ausbildungsberufe aus dem Reha-Bereich zugelassen. Über die Zulassung entscheiden die Kammerbezirke.

In der Fachpraktiker-Ausbildung stehen betriebliche und außerbetriebliche Ausbildungsformen zur Wahl. Die theoretischen Anteile sind in dieser Ausbildung reduziert. Abhängig vom jeweiligen Ausbildungsberuf dauert eine Fachpraktiker-Ausbildung zwischen 2 und 3,5 Jahren.

Die Berufsausbildung während einer Fachpraktiker-Ausbildung erfolgt entweder durch einen Ausbilder oder eine externe Fachkraft, welche über eine entsprechende Zusatzausbildung verfügen muss.

Wer sich für diese Ausbildungsform interessiert, kann sich mit dem örtlich zuständigen Integrationsfachdienst in Verbindung setzen oder die Bundesagentur für Arbeit kontaktieren. Gelegentlich geben auch Industrie- und Handelskammern über örtliche Ausbildungsbetriebe Auskunft, die eine Fachpraktiker-Ausbildung anbieten.

Außerbetriebliche Ausbildung

In einer außerbetrieblichen Ausbildung schließt der Auszubildende seinen Ausbildungsvertrag in einem der anerkannten Ausbildungsberufe bei einem Bildungsträger ab. Während ihrer außerbetrieblichen Berufsausbildung besuchen die Auszubildenden die Berufsschule. Dabei werden sie durch den Bildungsträger fachtheoretisch und sozialpädagogisch betreut.

Eine außerbetriebliche Ausbildung ist für Jugendliche beziehungsweise junge Erwachsene in einem Alter unter 25 Jahren gedacht, die eine Behinderung haben. Weitere Voraussetzungen sind die erfüllte allgemeine Schulpflicht sowie eine fehlende berufliche Erstausbildung. Die Organisation liegt in den Händen der Bundesagentur für Arbeit.

Für die Ausbildungsformen der außerbetrieblichen Ausbildung existieren zwei Modelle:

  • Kooperatives Modell Reha: Der fachpraktische Ausbildungsteil erfolgt in einem kooperierenden Betrieb. Nach Möglichkeit sollen die Auszubildenden nach ihrem ersten Ausbildungsjahr in eine normale betriebliche Ausbildung überwechseln.
  • Integratives Modell Reha: Der fachpraktische Ausbildungsteil findet in den eigenen Übungs- und Werkräumen des Bildungsträgers statt. Praktika ergänzen die außerbetriebliche Ausbildung. Nach einem Jahr sollten die Azubis den Wechsel zu einer regulären betrieblichen Ausbildung vollziehen.

Fazit

Es gibt erstaunlich viele Varianten an Ausbildungsformen. Einige davon orientieren sich in ihrer Form stark am Ausbildungsberuf, andere berücksichtigen dazu besondere Lebenssituationen der Auszubildenden. Auch das in den verschiedenen Ausbildungsformen vermittelte Wissen reicht von einfachen Grundkenntnissen bis zur anspruchsvollen Doppelqualifikation. Entsprechend dauern die Ausbildungen zwischen rund einem Jahr bis knapp vier Jahren.

Bildquelle: © olly – Fotolia.com

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