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In Italien droht einem Elternteil, der keinen Unterhalt für seine Kinder zahlt, im Extremfall eine Haftstrafe. Das schreckt viele Väter aber nicht ab. In Südtirol gibt es immer mehr Papis, die nicht für ihre Kinder zahlen.

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Strafen für versäumten Unterhalt in Italien

Wenn die Unterhaltszahlungen für minderjährige Kinder trotz genügend Einkommen unterbleiben, hat das Folgen: Gerichte können Geldbußen in einer Höhe zwischen 103 und 1.032 Euro verhängen. Außerdem sind Gefängnisstrafen von bis zu einem Jahr möglich. Bis zu 1.000 Mal im Jahr müssen sich die Richter am Landgericht in Südtirol mit solchen Fällen befassen.

Hilfe für betroffene Mütter

Alleinerziehende Mütter sind häufig darauf angewiesen, dass sie vom Vater unterstützt werden. Sie müssen sich um die Erziehung des Kinders kümmern und können deshalb nicht voll arbeiten. Außerdem entstehen meist Kosten, weil sie sich auf eine neue Lebenssituation einstellen müssen. Das beginnt bei neuem Hausrat und geht bis zum Kauf eines eigenen Autos.

Deshalb gibt es seit 2004 von der Unterhaltsvorschussstelle des Landes Geld für Alleinerziehende, die kein oder zu wenig Geld von ihrem Partner bekommen. Dieses Vorgehen ist auch in anderen Ländern, zum Beispiel in Deutschland üblich.

Der Unterhaltsvorschuss

Der Unterhaltsvorschuss wird an den alleinerziehenden Elternteil ausgezahlt. Dadurch überträgt sich die Zahlungsverpflichtung vom Partner auf die staatliche Stelle. Diese hat bessere Möglichkeiten das Geld vom säumigen Elternteil einzufordern.

Dennoch sollte sich niemand darauf verlassen, dass das Amt sich alle Informationen holt, die es braucht. Ändern sich die Einkommensverhältnisse des Zahlungspflichtigen, kann auch der Unterhaltsbetrag kleiner oder größer werden.

Die Situation in Südtirol

Im Jahr 2015 haben 637 alleinerziehende Eltern den Unterhaltsvorschuss in Anspruch genommen. Davon haben 995 minderjährige Kinder profitiert. Etwa jede vierte Ehe wird in Südtirol geschieden.

Die Höchstbeträge, die pro Monat gezahlt werden, sind nach Anzahl der Kinder gestaffelt: bei einem Kind sind es 328 Euro, bei zwei Kindern sind es 514,96 Euro, bei drei Kindern 669,12 Euro. Ob dieser Höchstbetrag notwendig ist, entscheidet das zuständige Gericht.

Den Unterhaltsvorschuss zurückfordern

Obwohl die staatlichen Stellen mehr Möglichkeiten haben Zahlungen einzufordern, liegt die Erfolgsquote in Südtirol nur bei etwa 10 Prozent. Dabei sind die Behörden bereit dazu Ratenzahlungen zu akzeptieren.

Gründe für fehlenden Unterhalt

In vielen Fällen sind die Väter grundsätzlich bereit ihren Unterhaltsverpflichtungen nachzukommen. Auch für sie stellt die Trennung vom Partner und dem Kinde eine Belastung dar, die an den finanziellen Möglichkeiten zehrt.

Aber auch nach der Anfangsphase kann es zu plötzlichen Lohnausfällen kommen. Es gibt jedoch ganz andere Beispiele, in denen die Väter überhaupt nichts mehr mit Mutter und Kind zu tun haben wollen.

Wer in Arbeitslosigkeit gerät, sollte sich darum bemühen, wieder einen Job zu finden. Einige Väter lassen sich leider nicht dazu motivieren.

Bildquelle: © nmann77 – Fotolia.com

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