Selbstständigkeit am

Der Unternehmenserfolg wird für gewöhnlich durch die Umsatzrendite ermittelt. Was genau hinter dieser wichtigen Kennzahl steckt, wie man sie berechnet und was zu beachten ist, erfahren Sie in diesem Artikel. Lesen Sie einfach weiter.

Übersicht

  • Allgemeine Erläuterung
  • Formel & Anwendung der Umsatzrendite
  • Bedeutung der Umsatzrendite
  • Zielwerte
  • Zahlen aus der Wirtschaft
  • Schlussfolgerung & Maßnahmen

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Allgemeine Erläuterung

Die Umsatzrendite, auch als Umsatzrentabilität bezeichnet, spielt bei der Ermittlung unternehmerischen Erfolgs eine wichtige Rolle, denn sie ist die Kennzahl für das Verhältnis von Gewinn und Umsatz eines Unternehmens. Häufig versucht man durch die Umsatzrendite die eigne Rentabilität zu ermitteln, durch die Kennzahl lassen sich Unternehmen bzw. deren Erfolg jedoch auch gut und einfach vergleichen, sofern in der Branche und Tätigkeit ähnlich zu einander sind. So lässt sich auch ein Vergleich zum Branchendurchschnitt anstellen, um das eigene Unternehmen in diesem Verhältnis betrachten zu können.

Formel & Anwendung der Umsatzrendite

Die Umsatzrendite wird nach einer ganz simplen Formel berechnet. Sie stellt das Verhältnis von Gewinn und Umsatz in einer Prozentzahl dar. Konkret bedeutet dies: Wie viel verdient ein Unternehmen mit jedem Euro Einsatz? Folgende Formel wird für die Berechnung der Umsatzrendite herangezogen:

Umsatzrendite = Gewinn / Umsatz x 100

Für die Berechnung der Umsatzrendite werden also wiederum andere Kennzahlen benötigt, insbesondere der Gewinn. Der finanzielle Gewinn wird im Rechnungswesen bzw. in der Betriebswirtschaftslehre als der Betrag bezeichnet, der als Überschuss der Erträge nach Abzug aller Aufwendungen eines Unternehmens übrig bleibt. In der Bilanz wird dies durch eine Gewinn- und Verlustrechnung ermittelt. Also:

Umsatz = Gewinn – Aufwand

Hat ein Unternehmen eine Umsatzrendite von 10 %, verdient es mit jedem eingesetzten Euro 10 Cent. Wer die Umsatzrendite zum Vergleich verschiedener Unternehmen heranziehen will, kann zwei verschiedene Werte verwenden. Die Umsatzrendite vor Steuerabzug sorgt für einen guten Vergleich von Unternehmen, die in unterschiedlichen Ländern ansässig sind und demzufolge unterschiedlich hohe Steuern zahlen.

Die Umsatzrendite vor Steuerabzug lässt hier einen unverfälschten Blich zu. Gleichzeitig macht sie den Vergleich zwischen Unternehmen einfacher, die unterschiedliche Rechtsformen verwenden – beispielsweise eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) und eine Aktiengesellschaft (AG). Die Umsatzrendite nach dem Steuerabzug ist dann sinnvoll, wenn die Unternehmen ähnlich hohe Steuern zahlen müssen – also zum Beispiel im gleichen Land ansässig sind, ähnlich groß sind, eine gemeinsame Rechtsform haben. Gleichzeitig zeigt die Umsatzrendite nach Steuern auch, wie rentabel ein Unternehmen tatsächlich war.

Damit auch andere Einflüsse wie etwa bilanzpolitische Entscheidungen, außerordentliche Erträge und Zinsaufwendungen nicht den Vergleich verzerren, empfiehlt sich die Ermittlung der Umsatzrendite wie folgt:

Umsatzrendite = Ordentliches Betriebsergebnis / Umsatz x 100

Bedeutung der Umsatzrendite

Zielwerte

Aber welche Bedeutung hat die Umsatzrendite? Was heißt es eine Umsatzrendite von 5 % zu haben? Ist das gut oder schlecht? Grundsätzlich zeugt eine hohe Umsatzrendite davon, dass ein Unternehmen rentabel ist. Es gilt also: Je höher die Umsatzrendite ist, umso erfolgreicher ist das Unternehmen. Aber ob ein Unternehmen mit einer Umsatzrendite von 8 % erfolgreich ist und viel Umsatz macht, hängt in der Regel von der Branche ab bzw. ist es branchenabhängig, ob 5 % oder 8 % oder 10 % als erfolgreich gelten. Im Allgemeinen spricht man davon, dass ein gesundes Unternehmen eine Umsatzrendite von 5 % haben sollte. Weitere Vergleiche müssen im Einzelfall durch die Heranziehung der Umsatzrenditen anderer Unternehmen bzw. der Branchendurchschnitt erfolgen.

Zahlen aus der Wirtschaft

Nach Angaben der Statista lagen die durchschnittlichen Umsatzrenditen deutscher Unternehmen des Mittelstandes zwischen 4,6 % und 12,6 % (Stand 2014). Im Durchschnitt lag die Umsatzrendite deutscher Mittelstandsunternehmen bei 7 %. In der Regel haben vor allem Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern die höchste Umsatzrendite erwirtschaftet (12,6 %). Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern waren mit 4,6 % hingegen weniger rentabel.

Schaut man sich die Umsatzrendite nach den Branchen an, liegen deutsche Mittelständler in wissensintensiven Dienstleistungen mit 13 % vorne – also die Bereiche Entwicklung, Planung, Forschung, Konstruktion und Design. Dazu zählen Unternehmen aus der Telekommunikation, aus dem Finanz- und Versicherungswesen, Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung. Werbung und Marktforschung sowie kreative und künstlerische Tätigkeiten sind ebenfalls Teil dieser Branche. In der Baubranche erwirtschaftet man eine Umsatzrendite von 7 %, das verarbeitende Gewerbe bildet mit 5,3 % das Schlusslicht. Ausgenommen sind sonstige Dienstleitungen mit 4,8%, in denen verschiedene Branchen zusammengefasst sind.

Schlussfolgerungen & Maßnahmen

Sicherlich ist es sinnvoll nicht nur die eigene Umsatzrendite, sondern auch den Vergleich zur Konkurrenz im Blick zu behalten. Denn steigt die Umsatzrendite, ist im Allgemeinen eine gestiegene Produktivität daran beteiligt. Durchaus positiv für das Unternehmen. Aber sinkt die Umsatzrendite im Laufe einer bestimmten Zeit, sinkt für gewöhnlich die Produktivität und die Kosten steigen.

Und sinkt die Produktivität, sollten für gewöhnlich Maßnahmen eingeleitet werden, die diesem Negativtrend wieder entgegen wirken. Hier gilt es verschiedene Analysen durchzuführen, um genau zu klären, welche Gründe die reduzierte Produktivität herbei geführt haben. Das können zum Beispiel Problem bei der Produktion, bei Zulieferern oder die sinkende Motivation von Mitarbeitern sein. Man sollte also keinesfalls einfach Maßnahmen oder Strategien überlegen, ohne den Grund analysiert zu haben.

Gleichzeitig muss man bei der Erarbeitung von neuen Strategien beachten, dass auch eine gestiegene Produktivität nicht zwingend mehr Umsatz bedeuten muss. Zum Beispiel muss die Nachfrage nicht zwingend steigen, wenn das Angebot gewachsen ist.

Bildquelle: © fotogestoeber

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