Immer mehr Menschen leiden an Burnout. Was in den 1970ern noch etwas völlig Unbekanntes war, ist heute zu einer Nationskrankheit geworden. Beinahe jeder Zwölfte ist bedingt durch psychische Probleme nicht mehr in der Lage, seinem Beruf nachzugehen. Woher weiß man, dass man zur Zielscheibe eines Burnout Syndroms geworden ist? Machen Sie unseren Express-Selbsttest!

Crashkurs Burnout: Was ist Burnout?

Der Begriff „Burn Out Syndrom“ entstand in den 1970er Jahren. Der Begriff beschrieb damals wie heute einen Zustand der emotionalen Erschöpfung. Der Schöpfer des Begriffs „Burnout“ war damals der Psychologe Herbert Freudenberger. Ihm fiel zu dem Zeitpunkt auf, das immer mehr Menschen, insbesondere in den sozialen Berufen krankgeschrieben wurden – und zwar überdurchschnittlich häufig.

Lehrer, Ärzte oder Sozialarbeiter waren plötzlich nicht mehr in der Lage, ihrem Beruf nachzugehen. Selbst im Sozialleben hatten sie plötzlich jede Menge Probleme. Teilweise waren sie nicht mehr in der Lage, die einfachsten Dinge ohne Hilfe zu erledigen. Sie fühlten sich komplett ausgebrannt! Und so kam es dann zum prägenden Namen „Burnout“.

Heute ist bekannt, dass es sich beim Burnout Syndrom um eine Gesellschaftskrankheit handelt. Anders als bei einem kurzfristigen, vorübergehenden Leistungstief, ist man bei einem Burnout tatsächlich über längere Zeit nicht mehr in der Lage auch nur annährend Leistungsbereitschaft zu zeigen.

Krankheitsbild

Ein Burnout entwickelt sich in der Regel über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Motivation im Beruf sowie das soziale Engagement kehrt sich zum Gegenteil um – nämlich zur sozialen Isolation. Hinzu kommen Resignation und Depressionen. Außerdem wird das Krankheitsbild geprägt von verschiedenen begleitenden Erscheinungen wie Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, chronische Erschöpfung sowie Kopfschmerzen und Alkohol als Trost.

Leider ist es bisher nicht möglich, das Burnout Syndrom in verschiedene Phasen zu unterteilen. Allerdings gibt es einige warnende Anzeichen dafür, dass sich ein Burnout anbahnt oder bereits in vollem Gange ist. Diese entnehmen Sie bitte dem Selbsttest am Ende des Artikels.

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Folgen eines Burnouts

Die Folgen eines Burnouts sind nicht abzuschätzen. Im schlimmsten Fall verliert man dadurch seinen Job, sein Einkommen oder seine Familie. Denn nicht nur auf beruflicher Ebene macht man schlapp, sondern auch auf privater.     

Wer gehört zur Risikogruppe?

Besonders gefährdet sind Menschen, die das Wohl anderer Personen vor das eigene stellen. Auch Personen, die ihrem Beruf mit großer Leidenschaft nachgehen, stehen in einem besonders hohen Risikoverhältnis zum Burnout.

Besonders gefährdete Berufsgruppen sind lauf Statistiken der Deutschen Rentenversicherung Lehrer, da sie stets bemüht sind, den Anforderungen von Kollegen, Direktoren, Schülern und Eltern nachzukommen. Doch auch andere Berufsgruppen, die mit hohem Arbeitsdruck zu kämpfen haben, sind besonders gefährdet.

Allein in Deutschland werden 24 Prozent der arbeitenden Bevölkerung im Laufe ihrer Erwerbstätigkeit berufsunfähig. Das bedeutet, dass beinahe jeder Vierte in Deutschland irgendwann einmal nicht mehr in der Lage ist, aufgrund von Krankheit, Unfall oder Invalidität seinem Job nachzugehen. Die häufigsten Gründe dafür sind laut einer Statistik der Deutschen Rentenversicherung psychischen Ursprungs, und damit auch Burnouts.

Rechtzeitige Prävention ist das A und O

Wie die meisten Krankheiten auch kann ein Burnout vorgebeugt werden. Allerdings ist das nicht immer einfach, da ein Burnout schleichend und tückisch zuschlägt. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die man in seinen Alltag integrieren kann. Letztendlich bleibt die wichtigste Präventivmaßnahme ein offenes Ohr für den eigenen Körper und die eigenen Bedürfnisse. Hilfreich ist auch, regelmäßig Burnout-Test durchzuführen, um sich ein Bewusstsein dafür zu schaffen, ab wann Vorsicht geboten ist und um rechtzeitig zu reagieren.

Burnout Test: Daran erkennen Sie einen Burnout

Beantworten Sie die folgenden Fragen des Burnout-Tests für sich. Wenn Sie mehrere Fragen mit „Ja“ beantworten, dann ist Vorsicht geboten:

Persönliches Leistungsvermögen

  • Fällt es Ihnen schwer, sich zu konzentrieren?
  • Gehen Ihnen die kreativen Ideen aus?
  • Werden Sie schnell müde?
  • Können Sie sich zu nichts neuem mehr aufraffen?
  • Strengen Sie sich immer mehr an, doch es gelingt Ihnen immer weniger?

Selbstvertrauen

  • Denken Sie häufig, trotz Ihres Einsatzes nichts zu schaffen oder zu bewirken?
  • Trauen Sie sich nichts mehr zu?

Persönliche Lebenssituation

  • Fragen Sie sich, ob Ihr Leben überhaupt noch einen bedeutenden Sinn hat?
  • Haben Sie den Eindruck, es ist Ihnen alles zu viel?
  • Haben Sie Ihre Hobbies aufgegeben oder stark vernachlässigt?
  • Vernachlässigen Sie Ihr äußeres Erscheinungsbild?
  • Haben Sie sich von Ihrem Freundeskreis zurückgezogen?

Eigener Gefühlszustand

  • Fühlen Sie sich depressiv?
  • Sind Sie leicht reizbar?
  • Wachen Sie morgens frustriert und zerschlagen auf?
  • Haben Sie kaum Freude an dem, was Sie machen?
  • Fühlen Sie sich innerlich leer?

Körperlichen Empfinden

  • Hat Ihr sexuelles Verlangen nachgelassen?
  • Leiden Sie regelmäßig an Kopfschmerzen?
  • Greifen Sie regelmäßig zu Aufputschmitteln?

So werten Sie den Burnout Test richtig aus

Bei der Auswertung des Tests gibt es kein „richtig“ oder „falsch“. Ebenso irrelevant ist die genaue Anzahl der „Ja’s“ beziehungsweise das Verhältnis von von „Ja“ zu „Nein“. Die unterschiedliche Anfälligkeit sowie die individuelle Lebenssituation von Mensch zu Mensch sorgen dafür, dass bei einer Person bereits wenige mit „Ja“ beantwortete Fragen für einen Burnout ausreichen. Andere Personen wiederum sind strapazierfähiger. Aus diesem Grund sollten Sie bei jedem „Ja“ hellhörig werden und sich fragen, weshalb sie die Frage mit „Ja“ beantworten mussten. Gibt es eine Möglichkeit, Ihre Lebenssituation so zu verändern, dass aus einem „Ja“ ein „Nein“ wird?

Passen Sie Ihr Leben im positiven Sinne an

Wer mit den Anzeichen eines Burnouts zu kämpfen hat, der sollte unbedingt sofort handeln. Die beste Medizin gegen ein Ausbrennen ist sich mehr Zeit für sich selbst einzuräumen und sein Leben zu ordnen. Achten Sie in diesem Zusammenhang besonders auf Ihre Bedürfnisse und überlegen Sie, welche Bereiche Ihnen in Ihrem Leben besonders wichtig sind, und welche weniger. Welche Ihrer Lebensbereiche geben Ihnen Energie und welche Bereiche in Ihrem Leben zehren an Ihren Energiereserven? Häufig sind es Verpflichtungen wie Job oder Familie, die besonders stark an den Reserven zehren. Auch und gerade dann macht es Sinn, sich mit den entsprechenden Lebensbereichen zu beschäftigen und nach Lösungen zu suchen.

Vom Burnout-Test zur Burnout-Hilfe

Einen Test hat man bereits in wenigen Minuten hinter sich gebracht. Am Ende sollte man selbstkritisch reflektieren, wie es tatsächlich um einen steht. Sehr häufig möchte man sich auch nicht zugestehen, vom Burnout betroffen zu sein. Hierbei ist es empfehlenswert, sich von einer außenstehenden Person ehrlichen Rat einzuholen. Im besten Falle ist diese Person beim Beantworten der Burnout-Test-Fragen mit dabei.

Der größte Fehler, den viele Menschen machen, ist, dass sie zu spät auf professionelle Hilfe zurückgreifen. Sie versuchen die Probleme selbst zu bezwingen oder warten auf Besserung. Leider ist das in den meisten Fällen ein fataler Fehler. Denn auch beim Burnout gilt die Grundregel: Lieber zu früh als zu spät.

Unterstützung suchen

Kaum ein Mensch ist dafür geschaffen, schwierige Situationen alleine durchzustehen. Gerade in schweren Zeiten benötigt man jemanden, der einem Rat und Mut schenkt. Hier ist besonders auf die Qualität des Rats zu achten. Gerade beim Thema Burnout ist es wichtig, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Ein Freund oder eine Freundin, die ein offenes Ohr hat und jede Frage mit „Ja, du hast Recht“ beantwortet, kann zwar gut tun, doch an den Problemen wird sich dadurch nichts ändern. Professionelle Unterstützung sieht anders aus. Experten sind professionell geschult und wissen, wie man sich Stück für Stück wieder aufbaut. Sie verfügen über die Erfahrungswerte, die für den Burnout-Patienten von entscheidender Rolle sein können.

Wo finde ich Hilfe?

Hilfe bei Burnout gibt es mittlerweile in den verschiedensten Variationen. Da Burnout mittlerweile präsenter als die meisten anderen Krankheiten ist, gibt es auch jede Menge Experten, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben. Wenn Sie professionelle Hilfe für ein Burnout-Leiden suchen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

  • spezialisierte Ärzte und Therapeuten
  • Reha- und Präventionskliniken
  • Burnout-Coachs
  • Kurhotels

Bildquelle: © pfpgroup – Fotolia.com

2 Bewertungen
3.50 / 55 2