Das Studium der Rechtswissenschaften – oder auch einfach nur kurz Jura-Studium – ist immer noch einer der beliebtesten Studiengänge. Jahr für Jahr schreiben sich zwischen 70.000 und 80.000 „Studis“ für Rechtswissenschaften im Hauptfach ein. Rund 55 Prozent der Studierendem in diesem Fach sind weibliche Erststudentinnen.

Doch was muss man wissen, wenn man sich für das recht anspruchsvolle und zeitintensive Studienfach Rechtswissenschaften eingeschrieben hat? Worauf gilt es zu achten – sowohl vor als auch nach Studienbeginn? Und wie kommt man am besten mit dem enormen Aufkommen an Lehrmaterial zurecht? Wie verraten es Ihnen!

Überblick:

  • 1) Gibt es auf Rechtswissenschaften einen Numerus clausus?
  • 2) Wie läuft das Jura-Studium ab?
  • 3) Was kostet ein Jura-Studium?
  • 4) Wie organisiert man sich im Studium?
  • 5) Karteikarten und elektronische Hilfen
  • 6) Information ist alles
  • 7) Stipendien zur Unterstützung beantragen

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Gibt es auf Rechtswissenschaften einen Numerus clausus?

Früher musste man einen extrem guten Notendurchschnitt haben, um überhaupt nur an ein Jura-Studium denken zu dürfen. Doch den Numerus clausus gibt es nicht mehr, was Tausende Abiturienten Jahr für Jahr erfreuen dürfte.
Das bedeutet jedoch trotzdem nicht, dass man sich jetzt einfach in jeder Uni für Jura einschreiben kann. Die Universitäten haben Auswahlprozesse, die fast noch schwieriger zu erfüllen sind, als ein guter Notendurchschnitt beim Abitur.

Sie sollten also schon vor der Bewerbung versuchen herauszufinden, worauf die gewünschte Universität besonders viel Wert legt. Das kann zum Beispiel über die Webseite der Uni, aber auch über andere Quellen im Internet passieren (Fachforen, Jura-Blogs, etc.).

Wie läuft das Jura-Studium ab?

Zu Beginn steht das Grundstudium der Rechtswissenschaften, welches in der Regel drei bis vier Semester dauert. Anschließend müssen die Studenten sich einer Zwischenprüfung unterziehen, nach deren Bestehen sie das Hauptstudium antreten können. Zudem muss auch ein Schwerpunkt-Studium gewählt werden, welches allerdings parallel zum Hauptstudium durchgeführt werden kann.

Außerdem müssen die Studenten insgesamt 3 Monate Praktika in verschiedenen Bereichen nachweisen können. Die durchschnittliche Studiendauer lag für lange Zeit bei sagenhaft langen 15 Semestern. Durch eine neue Regelung, den sogenannten Freischuss, mit der Studenten eine Prüfung zwei Mal wiederholen können, hat sich die durchschnittliche Studiendauer allerdings auf 9 Semester verkürzt. Mit Abschluss des Studiums ist man Einheitsjurist und kann in praktisch allen Bereichen der Rechtswissenschaften arbeiten. Um nur einige Berufsmöglichkeiten zu nennen:

  • – Richter
  • – Rechtsanwalt
  • – Staatsanwalt
  • – Beamter
  • – Wirtschaftsberater …

Was kostet ein Jura-Studium?

Natürlich kann man die tatsächlichen Kosten nie genau vorhersagen, denn dazu spielen zu viele Faktoren eine Rolle bei der Berechnung. Ausschlaggebend für die Kosten sind der Studienort, ob man sich alle Lehrbücher kaufen möchte, ob man weniger Vorlesungen für mehr Nebenjobs einplant und, und, und.

Eine Beispielrechnung von der unter Jura-Studenten beliebten Seite Jurastudent.de zeigt einen ungefähren monatlichen Kostenbetrag von rund 750,- Euro auf – allerdings sind hier auch Unterkunftskosten, Lebenskosten, öffentliche Verkehrsmittel etc. schon mit einberechnet. Alles in allem kostet das komplette Jura-Studium rund 50.000 Euro nach aktuellem Maßstab – eine nicht unerhebliche Investition in die eigene Zukunft.

Durch mögliche Auslands-Semester oder ähnliche Weiterbildungsmaßnahmen ist die Summe an Komplettkosten nach oben jedoch recht offen gehalten.

Wie organisiert man sich im Studium?

Jura gilt aufgrund der schieren Menge an Lehrmaterialien als eines der schwierigsten Studienfächer überhaupt. Perfekte (Eigen)Organisation und ein cleverer Zeitplan sind das A und O, um den Überblick zu behalten und mit dem Lernen nicht in Verzug zu geraten. Doch wie kann man seine Zeit effektiv planen?

Dabei sind die erwähnten Zeitpläne sehr hilfreich: Dank der relativ klar differenzierten Lehrpläne kann man sich als Student wöchentliche Zeitfenster setzen, wann für welche Vorlesungen gelernt werden muss, wann man freie Zeitfenster plant und wann noch Zeit für einen Nebenjob bleibt.

Karteikarten und elektronische Hilfen

Das Karteikarten-System zum Lernen ist – unter allen Schülern – ein echter Klassiker. Alle relevanten Informationen zu bestimmten Themen stehen kompakt und zusammengefasst auf Karteikärtchen. Sie können immer wieder gezogen und wiederholt werden. Verfolgt man dieses System von Anfang an sehr penibel, dann wandern die Fakten nicht nur auf Dauer ins Langzeitgedächtnis, sondern man hat auch immer geschriebene „Hardware“, auf die man zurückgreifen kann. Auch im Job nach dem Studium!

Und wer lieber auf moderne Lernmittel zurückgreift, kann das gleiche Prinzip auch für den Laptop anwenden. Mit hilfreichen Software-Programmen wie zum Beispiel BrainYoo kann man den Stoff direkt an der Tastatur wiederholen und sich langfristig einprägen. Was immer man auch zur Hilfe nimmt, konstante Wiederholung des Lehrstoffes gehört zum A und O beim Jura-Studium. Inhalte müssen sitzen!

Information ist alles

Ja, bei einem Jura-Studium muss man extrem viel lesen. Aber dafür gilt auch: Wissen ist Macht und deshalb sollte man versuchen, so viel zusätzliche Informationen zu sammeln, wie nur möglich. Sinnvoll ist es beispielsweise, sich zu Beginn des Studiums eine Jura-Zeitschrift zu abonnieren, z. B. die Juristische Ausbildung (JURA), Juristische Arbeitsblätter (JA) sowie die Juristische Schulung (JuS). Manche dieser Zeitschriften schalten mit einem Abonnement auch das Online-Archiv frei, sodass man eine gute Quelle für Hausarbeiten und eigene Recherche zur Hand hat.

Auch eine gute Tageszeitung sollte zur regelmäßigen Lektüre eines Jura-Studenten gehören. Schließlich kommt irgendwann der Zeitpunkt einer mündlichen Prüfung und wer zwar alle Gesetze auswendig gelernt hat, aber nicht weiß, wer momentan an der Regierung ist, wird dann nur wenig Eindruck hinterlassen. Vom Juristen wird eine exorbitant gute Allgemeinbildung quasi verlangt.

Stipendien zur Unterstützung beantragen

Es gibt einige große Stiftungen, die unter den richtigen Umständen Stipendien für Studierende ausschreiben, die bis zu 750,- Euro im Monat einbringen. Zugegeben, ein solches Stipendium erfordert ein Maximum an guten Leistungen und die berühmte Portion Glück, aber unmöglich ist es nicht.

Allerdings gibt es ebenso zahlreiche kleine Stipendien, die das Studentenleben trotzdem erleichtern können. Manche Stiftungen schreiben zum Beispiel Abonnements für Tages- oder juristische Fachzeitungen aus, andere bieten einen 25,- Euro Zuschuss bei Amazon für Lehrmaterialien an.

Es lohnt sich also, sich über die Stipendien-Möglichkeiten zu informieren und sich flächendeckend zu bewerben. Die meisten Bewerbungen können online ausgefüllt werden und kosten so nur wenige Minuten Zeit. Zu verlieren hat man dabei nichts, aber mit ein bisschen Glück kann man so bares Geld einsparen.

Bildquelle: © Sebastian Duda – Fotolia.com

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