Es ist schon seit einiger Zeit „in Mode“ alte – oder besser nicht mehr genutzte – Kleidung auf privater Ebene zu verkaufen, zu tauschen oder auch zu verschenken. Hier gibt es verschiedene Anbieter, die eine Plattform zum Verkaufen und Tauschen zur Verfügung stellen, oder die Kleidung ankaufen – so wie es Kleiderfuchs.de macht. Der Anbieter wirbt mit „Gebrauchtes clever verkaufen“. Aber ist es wirklich clever gebrauchte Kleidung von Kleiderfuchs.de ankaufen zu lassen? Lohnt sich der Aufwand oder ist das Unternehmen gar unseriös? In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit Kleiderfuchs.de und bieten Ihnen am Ende eine Empfehlung, ob sich die Nutzung lohnt.
Übersicht:
- Kleiderfuchs.de – was ist das, wer ist das?
- Wie funktioniert das System?
- Diese Dinge sind zu beachten!
- Ist Kleiderfuchs.de empfehlenswert?
- Ist Kleiderfuchs.de unseriös?
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Kleiderfuchs.de – was ist das, wer ist das?
Kleiderfuchs.de ist ein Anbieter, der gebrauchte Kleidung kauft und diese nach eigenen Angaben „unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten auf europäischen Märkten gehandelt“ wird. Es handelt sich also um einen Händler bzw. Wiederverkäufer von gebrauchter Kleidung. Laut Impressum ist Stephan Fuest Geschäftsführer, der im Kölner Handelsregister eingetragenen GmbH & Co. KG. Die Angabe von Steuernummer und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer erweckt einen durchaus seriösen Eindruck. Näheres zum Geschäftsführer ist nicht zu finden.
Wie funktioniert das System?
Laut der Webseite funktioniert das System von Kleiderfuchs.de ganz einfach: Privatpersonen schicken ihre gebrauchte Kleidung in einem Paket bzw. lassen dieses von einem Mitarbeiter der DHL abholen und erhalten nach einer Prüfung der Kleidung das Geld innerhalb von sieben Werktagen. Eine Registrierung ist laut FAQs nicht notwendig, bei häufigeren Ankäufen allerdings wünschenswert, um den Ablauf zu vereinfachen.
Im Vorfeld kann man bereits die Kleidung und Anzahl auswählen und sich von dem System den Preis berechnen lassen. Die angegebenen Preise können zwar variieren, allerdings sind sie sehr niedrig. Für 2 Damen Winter Pullover, 5 Paar Halbschuhe, 2 Baseballkappen, 3 Arbeitsbekleidung, 2 Gürtel und 1 echten (!) Pelzmantel werden 106 Credits errechnet mit einer Gutschrift von 5,03 Euro.
Anmerkung: Man kann davon ausgehen, dass Kleiderfuchs.de die gekaufte Kleidung im obigen Beispiel für deutlich mehr als 5,03 Euro wieder verkaufen wird. Da man den Betrag zuvor berechnen kann, ist das keineswegs unseriös, aber lohnenswert auch nicht.
Kostenloser Versand bei 100 Credits
Bei Kleiderfuchs.de handelt es sich bei den Credits allerdings nicht um eine Art Punkte oder Verdienst, sie bemessen lediglich die Menge der Kleidung bzw. Größe des Paketes. Laut eigenen Angaben kann Kleiderfuchs.de „unter 100 Credits nicht annehmen“, der Kunde kann ablesen, ob er die erforderliche Füllmenge für einen „portofreien Versand“ erreicht hat.
Apropos Versand und Kosten: Wer sein Paket selber zu einer DHL-Station bringt, zahlt keine Versandgebühren. Lässt man die Kleidung allerdings Zuhause oder auf der Arbeit abholen, zahlt man einen Anteil von 1,20 Euro an den Versandkosten.
Das scheint zunächst ein verlockendes Angebot zu sein. Aber wie viel Kleidung sind 100 Credits, wie groß darf die Verpackung sein? Laut FAQs darf das Paket maximal 120 x 60 x 60 cm groß und 30 kg schwer sein.
Damit die Kleidung unversehrt ankommt, empfiehlt Kleiderfuchs.de eine stabile Verpackung. Für einen sicheren Transport übernimmt das Unternehmen keine Verantwortung, scheint auch nicht ungewöhnlich: Haftet bei Privatkäufen doch auch nicht der Empfänger, wenn die Ware beschädigt oder gar nicht ankommt.
Die Kleidung wird zusammen mit einer Versandliste im Paket verstaut, das Versandetikett erhält man per E-Mail zugesandt. Bevor das Angebot an Kleiderfuchs.de angeschickt werden kann, ist die Angabe von Name, Adresse, E-Mail und Kontoverbindung erforderlich. Laut Datenschutzerklärung des Unternehmens wird eine SSL-Übertragung genutzt.
Diese Dinge sind zu beachten!
Nachdem wir nun näher auf das System von Kleiderfuchs.de eingegangen sind und bevor wir uns mit verschiedenen Erfahrungen und der Seriosität des Unternehmens auseinander setzen, haben wir noch einmal wichtige Punkte zusammengefasst:
- Kleiderfuchs.de kauft nur unbeschädigte und saubere Kleidung sowie Schuhe an
- grundsätzlich ausgenommen vom Ankauf sind Kleidung für Senioren sowie aus Haushaltsauflösungen, also Mode, die stark veraltet ist
- kostenloser Versand ist erst ab 100 Credits möglich und dann auch nur, wenn das Paket selber zur DHL-Station gebracht wird
- wer einen anderen Versandschein benutzen möchte, muss die Kosten hierfür selber tragen
Entspricht die Kleidung nicht den Anforderung, folgt ein alternatives Angebot per E-Mail, das angenommen oder abgelehnt werden kann. Kleiderfuchs.de schreibt hierzu in den FAQs: „Mangelhafte Kleidungsstücke bewahren wir für Dich auf“ oder die Rücksendung erfolgt per Nachnahme. Abholung vor Ort ist ebenfalls möglich. Ob die mangelhafte Kleidung tatsächlich „nur“ aufbewahrt wird, ist nicht nachzuvollziehen.
Ist Kleiderfuchs.de empfehlenswert?
Berichte und Kommentare aus dem Internet zeigen, dass Kleiderfuchs vor allem aufgrund der niedrigen Ankaufspreisen keinen Zuspruch erhält. Da beim Ankauf kein Unterschied zwischen Markenware und Billigproduktion gemacht wird, erhält man für gut erhaltene Kleidung keinen angemessenen Preis. Auch sind die Preise insgesamt für eine Menge von mehreren Pullovern, Schuhen, Gürtel und Jacken sind verhältnismäßig.
Kleiderfuchs.de ist empfehlenswert, wenn einfach nur Platz im Kleiderschrank geschaffen werden soll und sowohl der Erlös als auch die Art des Wiederverkaufs zweitrangig sind. Wer lediglich seine gebrauchte Kleidung loswerden möchte, sollte sie besser bei einer Hilfseinrichtung umsonst abgeben.
Möchte man mit alten Klamotten das Taschengeld aufbessern, empfehlen sich andere Plattformen, Dienste oder gar der lokale Flohmarkt. Hier wird man definitiv mehr Geld für seine gebrauchte Kleidung erhalten und kann unter Umständen auch leicht beschädigte Ware (z.B. loser oder fehlender Knopf) verkaufen. Allerdings: Der Verkauf in Kleinanzeigen oder auf dem Flohmarkt ist mit weitaus mehr Aufwand verbunden.
Abschließend: Zu Kleiderfuchs.de gibt es bessere Alternativen – nicht nur online, sondern wie bereits erwähnt auch in Form von Hilfswerken, Flohmärkten und Second Hand Läden.
Aber: Ist Kleiderfuchs.de deswegen unseriös?
Nicht unbedingt. Man kann alles nachvollziehen und einsehen, noch bevor das Paket verschickt wurde. Erfahrungsberichte im Internet zeigen, dass die Preise in den meisten Fällen wie vereinbart gezahlt werden.
Dass sie niedrig sind, weiß man vorher. Man wird nicht gezwungen die Kleidung an Kleiderfuchs.de einzusenden. Kleiderfuchs.de scheint insgesamt ein seriöses Unternehmen zu sein, wenngleich man einige Punkte in Frage stellen kann. Zum Beispiel wie hoch die Kleidung wieder verkauft wird? Aber da der Verkäufer alle Infos vor dem Abschicken erhält, muss er selber entscheiden, ob ihm der Preis zusagt oder nicht.
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