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Ein Logopäde ist Experte in Sprecherziehung und hilft seinen Patienten mit Sprechübungen bei Sprachstörungen. Wer diesen Berufswunsch verfolgt, kann sich im Folgenden über die Ausbildung zum Logopäden informieren.

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Übersicht

  • Der Beruf des Logopäden
  • Wo und wie ein Logopäde arbeitet
  • Die Ausbildung zum Logopäden
  • Voraussetzungen für eine Ausbildung oder ein duales Studium
  • Schulische Ausbildung ohne Gehalt
  • Die Ausbildungsprüfung
  • Duales Studium
  • Healthcare-Studies für erfahrene Logopäden
  • Finanzierung
  • Das Gehalt als Logopäde
  • Mit Fortbildungen oder Selbstständigkeit das Gehalt steigern
  • Weiterbildungsmöglichkeiten

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Der Beruf des Logopäden

Nicht nur, wer lispelt oder stottert, erfährt Hilfe beim Logopäden: Auch, wenn kleine Kinder Störungen in der Sprachentwicklung haben und der Wortschatz, die Grammatik oder die Phonologie Defizite aufweisen, die behandelt werden müssen, kann Sprecherziehung die richtige Therapie darstellen.

Ein Viertel der Grundschulkinder haben zum Zeitpunkt der Einschulung eine Sprachentwicklungsstörung, insofern besteht hier ein großer Bedarf an Logopäden. Ebenso können altersunabhängig Sprechstörungen zum Beispiel nach einer Erkrankung, der Schädigung eines Nervs oder einem Schlaganfall auftreten. Ein Arzt stellt die Diagnose, die eine bestimmte logopädische Therapie erfordert.

Wo und wie ein Logopäde arbeitet

Der Logopäde behandelt Patienten aller Altersstufe, zum Beispiel in einer Praxis, aber auch in Kindergärten, in Grundschulen, in HNO-Praxen, in Kliniken oder Rehaeinrichtungen. Um die individuellen Probleme zu mildern oder zu beseitigen, werden bestimmte Sprech- und Stimmübungen in mehreren Sitzungen durchgeführt.

Die Behandlungen werden in enger Zusammenarbeit mit den verordnenden Ärzten abgestimmt. Damit ist die Logopädie ein interdisziplinäres Feld, das den Austausch mit Pädagogen, Ergotherapeuten und Psychologen erfordert.

Die Ausbildung zum Logopäden

Deutschlandweit gibt es 89 Logopädieschulen und 14 Hochschulen, die ein Studium der Logopädie anbieten. Unterschieden werden Hochschulen, staatlich geführte Logopädieschulen sowie privat geführte Logopädieschulen.

Wer auf der Suche nach einer geeigneten Logopädieschule ist, kann sich an den beim Bundesverband Deutscher Schulen für Logopädie oder beim dbl e.V. gelisteten Schulen orientieren. Diese erfüllen bestimmte Kriterien und können bieten daher einen einheitlichen Standard.

Voraussetzungen für eine Ausbildung oder ein duales Studium

Eine Ausbildung zum Logopäden erfordert mindestens einen mittleren Schulabschluss. Wer also nur über einen Hauptschulabschluss verfügt, kann die Ausbildung dann antreten, wenn er eine zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung nachweisen kann. Wer ein duales Studium absolvieren möchte, muss das (Fach-)Abitur in der Tasche haben.

Außerdem braucht ein Auszubildender als Logopäde eine stabile und gesunde Stimme – denn die ist sein Instrument. Insofern ist es ebenso wichtig, dass er sich vollkommen flüssig und fehlerfrei artikulieren kann, als Nachweis dient hier ein HNO-ärztlicher Spiegelbefund und ein Audiogramm.

Schulische Ausbildung ohne Gehalt

Bei der Ausbildung zum Logopäden handelte es sich um eine unvergütete schulische, staatlich anerkannte Ausbildung. Sie dauert sechs Semester und wird mit der gesetzlichen Ausbildungs- und Prüfungsordnung sowie durch das Gesetz des Logopäden bundesweit einheitlich geregelt und mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen.

Die Ausbildungsprüfung

Die Prüfung besteht aus einem praktischen, einem mündlichen und einem theoretischen Part. Wer diese erfolgreich absolviert, darf sich Logopäde nennen – das entscheidet das Landesprüfungsamt für Heilberufe.

Der Logopädie-Lehrplan

Der Lehrplan einer Logopädie-Ausbildung umfasst unter anderem folgende Fachgebiete:

  • Anatomie
  • HNO
  • Phoniatrie
  • Psychologie und Pädagogik
  • Audiologie
  • Phonetik und Linguistik
  • Kieferorthopädie

Duales Studium

Wer Logopäde werden möchte, ist mit dem dualen Studium gut beraten – auch wenn in diesem Fall, anders als in vielen anderen dualen Studiengängen – wie auch bei der reinen Ausbildung kein Gehalt gezahlt wird. Stattdessen werden Studiengebühren fällig, die auch nicht von einem Betrieb übernommen werden können. Ein duales Studium der Logopädie ist damit eine kostenintensive Ausbildung, mit der ein Auszubildender jedoch gleich zwei Abschlüsse in der Tasche hat.

  • 1. nach sechs Semestern ist der Studierende staatlich anerkannter Logopäde
  • 2. nach einem weiteren Semester ist der Bachelor of Science abgeschlossen

Auch ein weiterführender Master-Abschluss ist möglich, in dem das Wissen vertieft wird und Spezialisierungen vorgenommen werden können.

Healthcare-Studies für erfahrene Logopäden

Wer als ausgebildeter Logopäde (oder auch Ergotherapeut, Physiotherapeut oder Pfleger) bereits Berufserfahrung gesammelt hat, kann sich zum Beispiel mit einem Studium der Medizinalfachberufe oder mit dem Studiengang Health Care Studies weiterbilden.

Es handelt sich dabei um eine verkürzte Form des dualen Studienganges, für den hier die bereits absolvierte Ausbildung angerechnet wird. Dieser erfolgt berufsbegleitend – insofern steht ausgebildeten Logopäden auch nach ihrer Ausbildung noch frei, einen akademischen Grad zu erlangen, während sie bereits Geld verdienen. Auch in diesem Fall müssen Studiengebühren gezahlt werden.

Finanzierung

Da es sich um eine teure Ausbildungsform handelt, kann es für Auszubildende unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll sein, die Finanzierung mit Hilfe von BAföG oder eines Studentenkredites vorzunehmen.

Das Gehalt als Logopäde

Logopäden verdienen beim Einstieg in ihren Beruf zunächst durchschnittlich zwischen 1.700 und 2.000 Euro. Als festangestellter Logopäde mit Berufserfahrung kann das Gehalt auf bis zu 3.600 Euro brutto im Monat ansteigen. Wer in einem tariflich gebundenen Unternehmen beschäftigt ist, wird nach Tarif bezahlt und steigt je nach Alter und Betriebszugehörigkeit die Gehaltssprossen nach oben.

Grundsätzlich sind örtlich bedingte Gehaltsschwankungen möglich: Das Ost-West-Gefälle beruht auf unterschiedlichen regionalen Lebenshaltungskosten, zudem verdienen männliche Logopäden häufig mehr als ihre weiblichen Kollegen.

Mit Fortbildungen oder Selbstständigkeit das Gehalt steigern

Mit einem akademischen Grad, Spezialisierungen oder bestimmten Fortbildungen lässt sich das Einkommen als Logopäde weiter verbessern. Wer sich mit einer eigenen Praxis selbstständig macht, trägt zwar das unternehmerische Risiko, kann aber mit der richtigen Erfolgsstrategie in seinem Beruf einen attraktiven Verdienst erzielen.

Weiterbildungsmöglichkeiten

In folgenden Bereichen sind Weiterbildungen möglich:

  • Phonologische Störungen
  • Sprachverständnisstörungen
  • Funktionale Stimmbildung in der Stimmtherapie
  • Dysgrammatismus
  • Dysodie
  • Frühtherapie bei SES
  • McGinnis-Methode
  • Psychische Störungen
  • Verhaltensauffälligkeiten

Bildquelle: © Dan Race – Fotolia.com

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