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Heißer Diskussionsstoff in vielen Familien: das Taschengeld. Ab welchem Alter sollte ein Kind Taschengeld bekommen? Wie viel ist angemessen? Oder ist es besser, Kindern kein Taschengeld zu geben? Wünschen Sie sich oft so etwas wie eine Taschengeldempfehlung? Wir geben sie Ihnen: hier! Mit diesem Artikel erhalten Sie Ihre Taschengeldempfehlung: Das müssen Sie wissen!

Überblick

  • Taschengeldempfehlung: Taschengeld – ja oder nein?
  • Was Kinder beim Umgang mit Taschengeld lernen
  • Taschengeldempfehlung für Eltern: So ist es richtig
  • Taschengeldempfehlung für Eltern: So bitte nicht
  • Taschengeldempfehlung: komplett zur freien Verfügung
  • Taschengeldempfehlung: Wie oft und wie viel?
  • Taschengeld aufbessern
  • Fazit

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Taschengeldempfehlung: Taschengeld – ja oder nein?

Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: Ja, unbedingt! Die Gabe von Taschengeld hat einen hohen erzieherischen Wert.
Eltern tun ihrem Kind keinen Gefallen, wenn sie die Auffassung vertreten, dass ihre Kinder noch früh genug mit Geld konfrontiert werden oder gar ein früher Umgang mit Geld den Charakter negativ beeinflussen würde. Das Gegenteil trifft zu. Durch Taschengeld lernen Kinder und Jugendliche den Umgang mit Geld. Davon profitieren sie ihr Leben lang.

Was Kinder im Umgang mit Taschengeld lernen

Beim Taschengeld lernen Kinder die Chancen und Tücken des Geldes bereits in ihrem kindlichen Alltag kennen, zum Beispiel:
Das Kind lernt den Wert von Geld zu begreifen und diesen in das Verhältnis zu einzelnen Dingen zu setzen. Es entwickelt ein Gespür für teure und günstige Angebote.

Ein weiterer Lerneffekt ist das Geldeinteilen. Das Kind muss mit seinem Taschengeld bis zum nächsten Zahlungstermin auskommen. Es muss sich gut überlegen, wofür es sein Geld ausgibt beziehungsweise ob es etwas Bestimmtes kauft oder nicht, denn meistens wird sein Taschengeld nicht für alle Wünsche reichen. Das Kind macht die wichtige Erfahrung, aus finanziellen Gründen auch mal auf etwas verzichten oder warten zu müssen.

Ganz wichtig im Umgang mit Geld ist auch die Fähigkeit zum Sparen. Das Kind möchte sich einen Wunsch erfüllen, für den die Rate seines Taschengeldes nicht ausreicht.

Es lernt, sein Geld nicht auf einmal auszugeben, sondern einen Teil davon oder sogar alles so lange zurückzulegen, also zu sparen, bis die Kaufsumme für das Wunschobjekt erreicht ist. Dabei erfährt das Kind einen vorübergehenden Verzicht und später eine umso größere Freude, wenn es sich aus eigener Kraft seinen Wunsch erfüllen kann.

Die begrenzte Menge des Taschengeldes bewirkt außerdem, dass sich ein Kind bewusster mit seinen Kaufwünschen auseinandersetzt. Ein unüberlegter Fehlkauf ist ärgerlich. Ein Sonderangebot einer Ware, die normalerweise zu teuer gewesen wäre, macht Freude.

Taschengeldempfehlung für Eltern: So ist es richtig

Sie können noch mehr tun, um Ihrem Kind einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen:

  • Zahlen Sie Taschengeld pünktlich und regelmäßig. Dadurch lernt Ihr Kind mit Geld zu planen.
  • Zahlen Sie Taschengeld grundsätzlich immer. Setzen Sie es nicht als Erziehungsmittel bei gutem oder schlechtem Benehmen ein.
  • Ihr Kind darf frei über sein Taschengeld verfügen. Es darf sich davon kaufen, was es möchte. Für Sie kommt dabei allenfalls eine beratende Funktion infrage.
  • Falls Ihr Kind mit seinem Taschengeld bis zum nächsten Zahlungstermin nicht auskommt, stocken Sie sein Taschengeld nicht aus Mitleid einfach auf. Sprechen Sie stattdessen lieber mit ihm über die Ursachen. Ausnahmsweise können Sie Ihrem Kind einen Vorschuss aus der nächsten Taschengeldrate gewähren, der mit den folgenden Taschengeldzahlungen verrechnet wird. Dadurch merkt ihr Kind, wie unangenehm Schulden sind.
  • Geben Sie Ihrem Kind nicht zu wenig Taschengeld. Wenn es sich kaum etwas leisten kann, hat es nicht ausreichend Spielraum, um den Umgang mit Geld wirklich zu lernen.
  • Geben Sie Ihrem Kind auch nicht zu viel Taschengeld. Wenn es sein Geld „mit vollen Händen“ ausgeben kann, lernt es keinen nachhaltigen Umgang mit Geld, für den gewissenhafte Planung und auch ein gelegentlicher finanzieller Engpass wichtige Erfahrungen sind.

Taschengeldempfehlung für Eltern: So bitte nicht

Kinder sollen ihr Taschengeld regelmäßig und bedingungslos erhalten. Tabu sind Aktionen wie:

  • Taschengelderhöhung als Belohnung
  • Taschengeldkürzung oder Taschengeldentzug als Bestrafung
  • Verbote bei Kaufentscheidungen des Kindes
  • Abwerten der vom Taschengeld gekauften Dinge
  • Zwang zum Sparen des Taschengeldes
  • Nachweise wie aufbewahrte Quittungen oder Ausgabenotizen verlangen

Taschengeldempfehlung: komplett zur freien Verfügung

Kinder sollten über ihr Taschengeld frei verfügen können. Es ist nicht dazu gedacht, davon Kleidung oder Artikel für die Schule zu kaufen. Typische Taschengeldkäufe sind zum Beispiel Süßigkeiten, Spielsachen, Bücher, CDs und DVDs.

Taschengeldempfehlung: Wie oft und wie viel?

Viele Eltern sind unsicher, welche Taschengeldhöhe angemessen ist. Hilfreiche Orientierung bietet die Taschengeldempfehlung der Jugendämter:

  • 4-5 Jahre: 50 Cent wöchentlich
  • 6-7 Jahre: 1,50-2 Euro wöchentlich
  • 8-9 Jahre: 2-3 Euro wöchentlich
  • 10-11 Jahre: 13-16 Euro monatlich
  • 12-13 Jahre: 18-22 Euro monatlich
  • 14-15 Jahre: 25-30 Euro monatlich
  • 16-17 Jahre: 35-45 Euro monatlich
  • Ab 18 Jahre: 70 Euro monatlich

Das Zeitgefühl von Kindern unter 10 Jahren legt eine wöchentliche statt monatliche Taschengeldzahlung nahe. Sie überblicken längere Zeiträume noch nicht so gut, was sich nachteilig auf die Einteilung ihres Geldes auswirken kann.

„Mama, der Max bekommt viel mehr Taschengeld als ich!“ kann Anlass zum Überdenken der eigenen Taschengeldzahlung sein. Fällt das eigene

Taschengeld tatsächlich zu niedrig aus? Oder flunkert Max?

Natürlich spielt auch das familiäre Haushaltsbudget eine Rolle für die Taschengeldhöhe. Ist die finanzielle Situation angespannt, sollten Eltern mit ihren Kindern darüber sprechen.

Es sollte dabei versucht werden, die Taschengeldempfehlung der Jugendämter nicht zu sehr zu unterschreiten. Schließlich ist das Taschengeld nicht bloß eine freundliche finanzielle Zuwendung an das Kind, sondern soll den Umgang mit Geld lehren.

Ebenso sollten es wohlhabende Eltern bei der Taschengeldhöhe nicht übertreiben. Damit Kinder den Wert des Geldes einzuschätzen wissen und damit zu planen lernen, müssen sie auch eine finanzielle Beschränkung erfahren.

Taschengeld aufbessern

Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn sich Kinder mit kleinen entlohnten Tätigkeiten ihr Taschengeld aufbessern. Da Kinderarbeit in Deutschland aus gutem Grund gesetzlich verboten ist, kommen dafür nur leichtere Handreichungen infrage.

Mithilfe im Haushalt sollte zwar selbstverständlich und unentgeltlich sein. Doch ist es völlig in Ordnung, einem Kind für bestimmte zusätzliche Hausarbeiten wie Mithilfe beim Großputz oder bei Gartenarbeit einen kleinen Obolus zu geben.

Ab 13 Jahren ist es Kindern gesetzlich erlaubt, „richtige“, wenn auch leichte, berufliche Tätigkeiten mit Zustimmung der Eltern auszuüben wie das Austragen von Prospekten oder Zeitungen sowie Babysitten. Die Arbeit darf laut Jugendarbeitsschutzgesetz maximal 2 Stunden pro Tag betragen und muss zwischen 8 und 18  Uhr liegen.

Ab 15 Jahren haben Jugendliche mehr Freiheiten, sich etwas zum Taschengeld dazuzuverdienen. Alle Details zur Arbeit von Kindern und Jugendlichen enthält das „Gesetz zum Schutze der arbeitenden Jugend“, einsehbar auf dieser Webseite: gesetze-im-internet.de/jarbschg/.

Fazit

Taschengeld ist nicht einfach nur als regelmäßige finanzielle Zuwendung an Kinder und Jugendliche anzusehen. Vielmehr ist es ein wirksames Instrument, um den Umgang mit Geld zu erlernen. Regelmäßige Taschengeldzahlungen in begrenzter Höhe lehren Kinder, sich Geld einzuteilen, zu sparen und dafür vorübergehend auf etwas zu verzichten, zu warten, zu planen und ein Gefühl für das Wertverhältnis von Geld und Dingen zu entwickeln. Die Taschengeldempfehlung der Jugendämter bietet eine gute Orientierung für die Taschengeldhöhe und Zahlungstermine.

Bildquelle: © goodluz – Fotolia.com

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