Sie suchen die berufliche Weiterentwicklung als Bilanzbuchhalter; scheuen sich nicht, mehrere Monate die „Schulbank zu drücken“? Dann finden Sie in diesem Artikel einige interessante Weiterbildungsmöglichkeiten als Bilanzbuchhalter. Lesen Sie wie man geprüfter Controller wird oder wann sich der Karriereweg zum Wirtschaftsprüfer lohnt.

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Übersicht:

  • Der Weg zum Bilanzbuchhalter
  • Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter
  • Gehalt als Bilanzbuchhalter
  • Berufliche Perspektiven
  • Weiterbildungsmöglichkeiten für Bilanzbuchhalter
  • Ein Job als Wirtschaftsprüfer
  • Welche Weiterbildung lohnt sich?

Der Weg zum Bilanzbuchhalter

Wer im kaufmännischen Bereich als Bilanzbuchhalter tätig ist, hat bereits die erste Sprosse der Karriereleiter erklommen, denn hierbei handelt es sich um eine Aufstiegsfortbildung für z.B. Buchhalter. Vorausgesetzt wird daher stets, dass bereits Erfahrung im kaufmännischen Bereich vorhanden ist – entweder durch berufliche Praxis oder eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter

Die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter ist bundesweit einheitlich geregelt und wird sowohl von privaten Steuerfachschulen und ähnlichem als auch von Fernschulen und den Industrie- und Handelskammern angeboten. Unabhängig von der gewählten Einrichtung gilt es bei der Industrie- und Handelskammer eine Prüfung abzulegen, um sich künftig „geprüfter Bilanzbuchhalter (IHK)“ nennen zu dürfen.

Für die Weiterbildung zum geprüften Bilanzbuchhalter sollten Sie zwischen 9 und 30 Monaten einplanen, im Fernstudium benötigt man in der Regel zwischen 9 und 18 Monaten. Hierbei handelt es sich in der Regel um Weiterbildungskurse, die nebenberuflich, abends und am Wochenende absolviert werden. Wer sich Vollzeit auf die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter konzentrieren möchte, kann den Abschluss nach 4 bis 8 Monaten in den Händen halten.

Gehalt als Bilanzbuchhalter

Als geprüfter Bilanzbuchhalter verdient man ein gutes Gehalt. Ohne Berufspraxis kann man etwa 3.600 und 4.000 Euro im Monat verdienen. Mit einigen Jahren Berufserfahrung steigt das Gehalt auf 4.000 bis 4.600 Euro pro Monat.

Angenommen man bleibt bis zum Renteneintritt, also ohne weitere Weiterbildungen und Qualifikationen, Bilanzbuchhalter, wird sich das Jahresgehalt bei über 15 Jahren Erfahrung auf mehr als 66.000 Euro belaufen. Ist das ein Einkommen mit dem Sie sich zufrieden geben? Oder möchten Sie mehr aus dem Job als Bilanzbuchhalter herausholen? Dann lesen Sie weiter…

Berufliche Perspektiven

Zwar ist der geprüfte Bilanzbuchhalter bereits eine Weiterbildung. Das bedeutet aber nicht, dass man sich danach beruflich nicht weiterentwickeln kann. Ein nächster Schritt wäre zum Beispiel der Abschluss als Internationaler Bilanzbuchhalter, der ebenfalls bei der IHK abzulegen ist. Alternativ steht es natürlich jedem Berufstätigen offen ein Studium oder Fernstudium zu beginnen, dass die Fähigkeiten zum Beispiel im Bereich Controlling oder Betriebswirtschaftslehre verbessern soll.

Berufliche Perspektiven bieten auch die Jobs im Human Ressources, in der IT-Branche, als Steuerberater oder Treasurer, also der Finanzmanager eines Unternehmens. Etwas mehr Freiheit bietet der Beruf als selbstständiger Bilanzbuchhalter oder Steuerberater, die insbesondere in ländlicheren Regionen und bei kleineren Betrieben stark gefragt sind.

Dazu muss man allerdings entsprechende Weiterbildungen vorweisen können, die wir nachfolgend im Anriss vorstellen wollen.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Bilanzbuchhalter

Bilanzbuchhalter International (IHK)

In der Regel ist die berufsbegleitend konzipierte Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter International mit IHK-Abschluss innerhalb von 7 bis 15 Monaten zu absolvieren. Die Vermittlung internationaler Rechnungslegung, die Hauptbestandteil dieser Weiterbildung ist, lohnt sich vor allem für jene Bilanzbuchhalter, die in international tätigen Unternehmen arbeiten oder in diesen Bereich wechseln möchten.

Im Fernstudium zahlt man zwischen 380 und 3.700 Euro. Die abschließende Prüfung wird nicht im Fernstudium abgelegt, sondern bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer.

Gehalt als Bilanzbuchhalter International: Bei 0 bis 2 Jahre Berufserfahrung zwischen 47.500 und 52.000 Euro. Jahresspitzengehälter mit mehr als 15 Jahren Berufspraxis liegen bei über 70.000 Euro.

Controller werden

Mit weniger Berufserfahrung mehr Gehalt im Finanzwesen verdienen? Das geht zum Beispiel als Controller. Schon mit sechs bis neun Jahren Berufserfahrung kann man als Senior Controller zwischen 66.500 und 83.000 Euro im Jahr verdienen. Mit leitender Funktion sieht das Jahreseinkommen schon in jüngeren Jahren besser aus: 71.000 bis 81.000 Euro bei drei bis fünf Jahre Erfahrung und über 106.000 Euro bei mehr als 15 Jahren Berufspraxis.

Das klingt für Sie nach einem vielversprechenden Job als ehemaliger Bilanzbuchhalter? Dann können Sie sich zum „geprüften Controller“ (IHK) fortbilden lassen. Die Kurse werden in unterschiedlichen Formen angeboten: Als Samstagskurs, als Blocklehrgang oder als Fernstudium, sodass man sich entsprechend der persönlichen Möglichkeiten weiterbilden lassen kann. Die Angebote unterscheiden sich vorrangig in der Dauer, für gewöhnlich benötigt man zwischen 15 und 18 Monaten. Während man bei Wochenendkursen auf die Termine festgelegt ist, kann man die Dauer des Fernstudiums theoretisch verkürzen – auf 12 Monate. Dann sollte man allerdings etwa 15 Wochenstunden für die Bearbeitung der Unterrichtsstoffe einplanen.

Eine andere Möglichkeit ist ein Studium im Controlling an einer Hochschule oder einer Fernschule. Meist findet man in diesen Angeboten die Kombination mit Betriebswirtschaftslehre. Ein Studiengang „Controlling“ wird angeboten, allerdings nicht mit offiziellem Bachelor- oder Masterabschluss, sondern meist nur mit Zertifikat der Hochschule.

Aber: Ein Studienabschluss mit Zertifikat ist keinesfalls schlecht. Aufgrund der Zulassungspflicht von Fernlehrgängen erfüllen diese in Deutschland hohe Standards. Ähnliches gilt für Bachelor- und Masterabschlüsse: Sie sind jenen an Präsenzhochschulen gleichwertig.

Ein Job als Wirtschaftsprüfer: Der Traum schlechthin?

Aus finanzieller Sicht wird es mit dem Beruf und öffentlichen Amt des Wirtschaftsprüfers richtig interessant. Nach sechs bis neun Jahren Berufspraxis werden zwischen 90.500 und 112.000 Euro auf das Gehaltskonto des Wirtschaftsprüfers jährlich überwiesen. Wer über 15 Jahre Berufserfahrung vorweisen kann, verdient sich mit mehr als 127.000 Euro jährlich eine goldene Nase.

Wie wird man Wirtschaftsprüfer?

Wirtschaftsprüfer wird man aber nicht „mal eben so“, neben einer fundierten Ausbildung werden verschiedene Anforderungen vorausgesetzt. Konkret gelten folgende Voraussetzungen, um als Wirtschaftsprüfer tätig sein zu können:

  • Berufsexamen nach abgeschlossenem Studium (z.B. im Finanzwesen, Rechnungswesen) und mindestens drei Jahren Berufspraxis bei einer Stelle, die in § 8 Abs. 2 WPO (Wirtschaftsprüferordnung) als erforderlich genannt werden, davon mindestens zwei Jahre im Bereich Abschlussprüfung
  • abgeschlossene Vermögensschadenshaftpflichtversicherung
  • Recht, ein öffentliches Amt zu bekleiden
  • berufspflichtkonformes Verhalten

Diese Punkte werden von der Wirtschaftsprüferkammer bundeseinheitlich festgestellt. Mit erfolgreichem Examen kann man sich als Wirtschaftsprüfer öffentlich bestellen lassen. Erst im Anschluss ist das Führen der Berufsbezeichnung Wirtschaftsprüfer rechtens.

Welche Weiterbildung lohnt sich?

Natürlich ist an dieser Stelle eine pauschale Antwort völlig fehl am Platze. Grundsätzlich lohnt sich immer eine Weiterbildung, vor allem für Bilanzbuchhalter, die hervorragende Aussichten auf gut bezahlte Jobs haben.

Nach aktueller Einschätzung lohnt sich in jedem Fall die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter International (IHK) und zum geprüften Controller (IHK). Sowohl die Internationalisierung als auch das Controlling sind wichtige Bereiche der heutigen Bilanzbuchhaltung und bieten gute Aufstiegschancen. Die Weiterbildungen lohnen sich vor allem für Berufstätige, die bereits einige Jahre Erfahrung gesammelt haben.

Abiturienten und Berufseinsteiger mit abgeschlossener Berufsausbildung sowie Berufserfahrung sollten sich hingegen gut bei den Studienangeboten umschauen. Vor allem der Beruf des Wirtschaftsprüfers erfordert einen längeren Ausbildungsweg, der natürlich bei jüngeren Menschen deutlich mehr Sinn macht als bei langjährig Berufstätigen. Hier würde man unter Umständen nur kurze Zeit als Wirtschaftsprüfer tätig sein.

Das soll aber nicht bedeuten, dass nicht jeder zu jeder Zeit ein Studium beginnen kann. Controlling oder Betriebswirtschaftslehre können im Fernstudium optimal neben dem Beruf studiert und abgeschlossen werden.

Bildquelle: © Gina Sanders – Fotolia.com

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