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Die Zahlen sind alarmierend: Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland sind an Diabetes mellitus erkrankt. Zwei weitere Millionen Menschen wissen nichts von ihrer Krankheit. Jährlich kommen 300.000 Neuerkrankte dazu – und diese werden immer jünger. Diabetes mellitus zählt damit zu den stärksten Volkskrankheiten.

Doch wie bekommt man Diabetes und kann man der Zuckerkrankheit vorbeugen?

Übersicht:

  • Diabetes mellitus – die Zuckerkrankheit
  • Typ 1 Diabetes
  • Allgemeines
  • Symptome
  • Wie bekommt man Typ 1 Diabetes
  • Wie Typ 1 Diabetes vorbeugen
  • Typ 2 Diabetes
  • Allgemeines
  • Symptome
  • Wie bekommt man Typ 2 Diabetes
  • Wie Typ 2 Diabetes vorbeugen

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Diabetes mellitus – die Zuckerkrankheit

Diabetes mellitus wird umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt. Der Grund: Sie ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt.

Unterschieden wird im Wesentlichen zwischen zwei Formen von Diabetes mellitus: dem wesentlich selteneren Diabetes Typ 1 und dem viel häufigeren Diabetes Typ 2. Darüber hinaus gibt es noch einige seltenere Diabetes-Sonderformen und den sogenannten Schwangerschaftsdiabetes.

Weltweit gibt es mehr als 382 Millionen Betroffene. Allein in Deutschland sind mehr als sechs Millionen Menschen an Diabetes mellitus erkrankt. 90 % haben einen Typ 2 Diabetes, 300.000 Menschen leiden unter Typ 1 Diabetes, darunter 30.000 Kinder. Weitere zwei Millionen Menschen wissen nichts von ihrer Krankheit. Und jährlich kommen 300.000 immer jünger werdende Neuerkrankte hinzu.

Obwohl Diabetes zu den so genannten Volkskrankheiten zählt, wird es häufig unterschätzt: Ein erhöhter Blutzuckerspiegel führt jährlich zu 40.000 Amputationen, 2.000 Neuerblindungen und 2.300 Dialysepatienten.

Prävention ist also mehr als notwendig. Doch wie bekommt man überhaupt Diabetes, was sind die Symptome und kann man der Zuckerkrankheit rechtzeitig vorbeugen?

Typ 1 Diabetes

Typ 1 Diabetes beginnt meist in der Kindheit oder Jugend und führt zu ausgeprägten Beschwerden. Diabetes mellitus Typ 1 wird als Autoimmunerkrankung bezeichnet. Denn hier werden bestimmte Zellen (Beta-Zellen) in der Bauchspeicheldrüse zerstört, die das Hormon Insulin bilden. Insulin ist notwendig, damit Zucker, der über die Nahrung ins Blut gelangt, von den Zellen aufgenommen und verarbeitet werden kann. Mangelt es an Insulin, verbleibt der Zucker im Blut – der Blutzuckerspiegel steigt.

Typ 1-Diabetiker haben einen absoluten Mangel an Insulin, da ihre Bauchspeicheldrüse immer weniger und letztendlich gar kein Insulin mehr produziert. Der Typ 1-Diabetes ist bis zum Lebensende des Patienten insulinpflichtig.

Symptome von Typ 1 Diabetes

Typische Symptome von Typ 1 Diabetes sind:

  • Ausgeprägte, plötzliche Gewichtsabnahme,
  • starker Durst,
  • vermehrtes Wasserlassen,
  • Sehstörungen.

Die Betroffenen fühlen sich oft müde und abgeschlagen und sind anfälliger für Infekte.

Wie bekommt man Typ 1 Diabetes?

Die Entstehung von Diabetes mellitus Typ 1 wird heute so verstanden, dass es sich bei Diabetes mellitus Typ 1 um eine Autoimmunerkrankung handelt, die durch bestimmte Erbfaktoren und Virusinfektionen begünstigt wird.

Allein die Gene für die Krankheit verantwortlich zu machen, hat sich im Laufe der Zeit als nicht richtig erwiesen, da man die entsprechende genetische Besonderheit nicht nur bei Typ-1-Diabetikern entdecken kann, sondern auch bei völlig gesunden Menschen. Folglich stellt die Genetik nur einen Faktor bei der Entwicklung von Diabetes Typ 1 dar.

Als Auslöser für Diabetes Typ 1 werden beispielsweise vorausgegangene Viruserkrankungen betrachtet. Diese sollen zur genannten Fehlprogrammierung des Immunsystems führen können, so dass die Abwehrzellen des Immunsystems nun die eigenen Insulin produzierenden Zellen (Beta-Zellen) in der Bauchspeicheldrüse angreifen.

Als weitere Auslöser diskutiert werden:

  • Der Konsum von Kuhmilch in den ersten drei Lebensmonaten bei Kindern mit nur kurzer Stillzeit.
  • Die sehr frühe Exposition gegenüber dem Protein Gluten, das in verschiedenen Getreidesorten vorkommt. Eine durch Glutenkonsum entstehende, spezielle Darmflora wird als Ursache für die Entwicklung von Hyperglykämie und Typ-1-Diabetes in Mäusen vermutet.

Wie Typ 1 Diabetes vorbeugen?

Typ 1 Diabetes kann man in den meisten Fällen nicht vorbeugen. Doch Milch und Getreide scheinen Risikofaktoren für Diabetes Typ 1 zu sein.

Kuhmilch gilt dabei als möglicher Risikofaktor bzw. sogar als Auslöser für den Typ-1-Diabetes – insbesondere dann, wenn Babys unter 18 Monaten mit Kuhmilch gefüttert werden. Doch auch Weizeneiweiße (Gluten) können als Fremdeiweiße betrachtet werden, Deshalb wird oft auch von Babymahlzeiten abgeraten, die glutenhaltige Getreide (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel) enthalten.

Um die Gefahr, das eigene Kind könnte irgendwann einmal einen Typ-1-Diabetes entwickeln, möglichst gering zu halten, sollten Babys folglich im ersten Lebensjahr, besser noch länger, keine Kuhmilchprodukte und keine glutenhaltigen Getreideprodukte erhalten und so lange wie möglich gestillt werden.

Typ 2 Diabetes

Diabetes Typ 2 betrifft meist ältere Menschen, weswegen er früher häufig „Altersdiabetes“ genannt wurde. Dieser Begriff ist jedoch nicht ganz korrekt, denn zunehmend sind auch jüngere Personen und sogar Kinder betroffen.

Beim Typ-2-Diabetes schüttet die Bauchspeicheldrüse zwar meist ausreichend Insulin aus. Die Körperzellen, die das Insulin brauchen, um den Zucker aus dem Blut aufzunehmen, reagieren jedoch zunehmend unempfindlicher auf das Insulin – sie werden resistent. Auch in diesem Fall steigt der Blutzuckerspiegel.

Symptome

Diabetes mellitus Typ 2 verläuft zu Beginn häufig völlig beschwerdefrei und zeigt keine Symptome, sodass er oftmals nur zufällig bei Routineuntersuchungen festgestellt wird. Viele Typ-2-Diabetiker haben so geringe Symptome, dass sie lange keine Veranlassung sehen, einen Arzt aufzusuchen. Daher wird ein Typ-2-Diabetes oft erst spät erkannt – manchmal erst dann, wenn die Erkrankung bereits Spätschäden hervorgerufen hat.

Zu solchen Folgeschäden zählen beispielsweise Erkrankungen der Netzhaut (diabetische Retinopathie), der Nieren (diabetische Nephropathie), der Nerven (diabetische Neuropathie), aber auch Erektionsstörungen oder Menstruationsstörungen.

Wie bekommt man Typ 2 Diabetes?

Typ 2 Diabetes hat andere Ursachen als Typ 1 Diabetes. Mehrere Störungen der Insulinbildung in der Bauchspeicheldrüse und vor allem der Insulinwirkung an den Zellen spielen dabei eine Rolle.

In Europa ist Typ 2 Diabetes aufgrund ungesunder Ernährungsgewohnheiten sehr häufig. Mehr als 80 Prozent der Typ-2-Diabetiker sind übergewichtig und die Fettsucht (Adipositas) gilt als der entscheidende Risikofaktor für die Entstehung dieser Form des Diabetes mellitus.

Die Mehrzahl der an Diabetes mellitus Typ 2 Erkrankten weist körperliche Veränderungen auf, die unter dem Begriff metabolisches Syndrom oder „Wohlstandssyndrom“ zusammengefasst sind.

Dazu gehören:

  • starkes Übergewicht, vor allem am Bauch (zu viel Bauchfett)
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Bluthochdruck
  • gestörter Zuckerstoffwechsel

Auch die erbliche Veranlagung spielt eine Rolle: Kinder, von denen ein Elternteil Diabetes mellitus Typ 2 hat, erkranken später mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 50 Prozent ebenfalls. Das Risiko für eineiige Zwillinge ist noch höher: Erkrankt einer der eineiigen Zwillinge an Diabetes Typ 2, erkrankt mit hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später auch der andere.

Wie Typ 2 Diabetes vorbeugen?

Wir alle leben in einer übergewichtfördernden Welt: In vielen Lebensmitteln sind mehr Zucker, Fett und Salz, als gesund ist. Den natürlichen Drang zur Bewegung haben viele Kinder durch überhöhten Computer- und Fernsehkonsum verloren. Die Folge: Übergewicht.

Der Typ 2 Diabetes lässt sich recht zuverlässig verhindern, wenn seine Hauptursache ausgeschaltet wird – nämlich das Übergewicht. Menschen mit Diabetes Typ 2 können zu Beginn der Erkrankung einiges bewirken, indem sie ihren Lebensstil ändern: Und zwar mit:

  • viel Bewegung,
  • einem normalen Gewicht und
  • ausgewogener Ernährung.

Der beste Weg, um abzunehmen, besteht auch für Betroffene mit Diabetes darin, ihre Ernährung dauerhaft umzustellen: viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte und weniger Fett und schnell verdauliche Kohlenhydrate.

Die Ernährung ist aber nur ein Faktor, wenn man das Übergewicht bekämpfen und Diabetes Typ 2 vorbeugen will. Wer abnehmen und sein Normalgewicht halten will, muss fast zwangsläufig auch seine körperliche Aktivität steigern.

Optimal ist etwa eine halbe Stunde Ausdauertraining pro Tag mit niedriger bis mittlerer Intensität. Auch Krafttraining mit Muskelaufbau ist beim Abnehmen hilfreich, da Muskelzellen sogar in Ruhe viele Kohlenhydrate verbrennen.

Bildquelle: © Syda Productions – Fotolia.com

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