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Trotz eines Mindestlohns ist es in vielen Ländern nach wie vor kaum möglich, ein Leben ohne Armut zu führen. In Tschechien ist es besonders schlimm. Hier müssten Alleinerziehende knapp 80 Stunden pro Woche arbeiten, um der Armutsgrenze zu entkommen. Doch auch in Deutschland ist die Lage längst nicht optimal…

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Darum gibt es den Mindestlohn

Mindestlöhne gelten als ein wichtiges Mittel, um eine drohende oder bestehende Armut zu verhindern. Sie sollen einen guten Ausweg liefern. Man soll eben von seiner Erwerbstätigkeit leben können. Aus diesem Grund gibt es in drei von vier OECD-Ländern Mindestlöhne.

Doch wie sieht die Realität aus? Oftmals hilft der Mindestlohn nicht wirklich dabei, aus einer Armut zu entkommen. Dies zeigte nun eine Infografik, die das Portal Statist für die „Zeit online“ veröffentliche.

Bei der Grafik wurde das Augenmerk insbesondere auf die sogenannte relative Armutsgrenze gelegt. Denn per Definition gelten Menschen dann als arm, wenn sie weniger als die Hälfte des Netto-Medianeinkommens des jeweiligen Landes zur Verfügung haben.

Nun zeigte die Grafik, dass in einigen Ländern mehr als 40 Stunden Arbeit pro Woche nötig wären, um mithilfe des jeweils geltenden Mindestlohns als Alleinerziehender mit zwei Kindern der Armut zu entkommen.

Besonders schlecht sieht die Lage in Tschechien aus, denn dort muss man als Alleinerziehender beinahe doppelt so lange für einen Mindestlohn arbeiten, um aus der Armut kommen. Sehr ähnlich ist es auch in Estland, in Griechenland und in Spanien. Hier müsste die Alleinerziehende sogar viel länger arbeiten oder einen Job finden, der sogar deutlich über dem Mindestlohn liegt.

Deutschland unter den besseren Ländern

Am oberen Ende der Skala befinden sich Länder wie Großbritannien, Neuseeland und Deutschland. In diesen Ländern reichen laut der Infografik für einen Alleinerziehenden mit zwei Kindern auch weniger als 30 Stunden Arbeit pro Woche auf Mindestlohnniveau aus, um zumindest über der Armutsgrenze zu liegen. Ähnlich sieht es auch in Frankreich aus, in Belgien und Kanada. Hier genügen weniger als 40 Stunden Arbeit pro Woche mit dem dort jeweils geltenden Mindestlohn.

Warum gibt es in beim Mindestlohn so gewaltige Unterschiede?

Einen Grund für eine so große Differenz sehen die EOCD-Forscher in der Höhe des Mindestlohns. Ist der Mindestlohn zu niedrig, können viele Familien trotz eines Mindestlohns nicht vernünftig über die Runden kommen. In Tschechien beispielsweise müsste der Mindestlohn verdoppelt werden, damit man mit üblichen Arbeitszeiten einigermaßen überleben könnte.

Bildquelle: © HaDeVau – Fotolia.com

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